Am Ende dann doch noch geflogen...

Di. 26.03.            Dalyan – Ölüdeniz:                        79km, ↑↓: 1300m (!)

 

27. – 29. 03        Fliegen

 

Sa. 30.03.           Ölüdeniz - Patras                           70km, ↑↓: 1600m (!!!!)

 

So. 31.03.           Patras – Kas                                   40km, ↑↓: 500m

 

Die Zeit rennt – so viel passiert und an einem Tag bin ich noch zufrieden, dass meine letzten Eindrücke zusammengefasst auf meiner Seite hochgeladen sind und im nächsten Moment ist eine Woche vergangen: Auf was ich wochenlang zugeradelt bin liegt plötzlich schon wieder weit hinter mir und ich muss mir Zeit nehmen, die Tage und Erlebnisse, die Bilder auf der Kamera und im Kopf den einzelnen Etappen zuzuordnen. 

 

Dalyan, Kaunos und Felsengräber verlasse ich früh nach einem Frühstück auf der eisigen Dachterrasse meiner Unterkunft – aber dafür mit Blick auf die Gräber in der Felswand im Morgenlicht, und radel zurück auf die Straße nach Ortaca. Dort hatte ich am Vortag das Dolmus verlassen. Die kommende Etappe ist mit 80km nicht sonderlich lang – aber insgesamt sind 1300 Höhenmeter zu überwinden – bekannt und in Erinnerung ist mir aus dem Urlaub im Vorjahr ein fieslicher Anstieg hinter Fetiye über einen Sattel zur Bucht runter: Dort ist Ölüdeniz und ein heimliches Ziel. Niemals hätte ich mir träumen lassen, dass ich tatsächlich knapp 3000km hinter mich bringen muss, bis ich endlich zum Fliegen komme. Aber genau so ist es. Hier in Ölüdeniz gibt es nun aber endlich alles, was bisher gefehlt hat. Start- und Landeplatz, Infrastruktur und sogar eigene Erfahrung mit dem Fluggebiet. Ich habe ungefähr 8kg an Flugausrüstung auf meinem Rad bis hierher kutschiert und noch nicht einmal oft die Gelegenheit gesucht, geschweige denn Versuch unternommen den Tag mit einem abendlichen Abgleiter ausklingen zu lassen. Stattdessen war das Gewicht auf dem Rad auch ein Mühlstein auf meinem Reisegewissen: Dinge, die ich noch erledigen muss: Visum für Turkmenistan, Iran und China, Videosequenzen aufnehmen und zusammenschneiden, Tracking Dateien auf der Homepage einbetten… und eben: Endlich mal fliegen! Hier in Ölüdeniz wird das nun stattfinden. Direkt über der sichelförmigen Bucht in einem tief eingeschnittenen Tal thront der Babadag, sehr imposant und hoch – die Startplätze liegen aufs Meer ausgerichtet bis auf 2000m Höhe, mit Blick auf die zerklüftete lykische Küste und die nach Westen verbläuenden vorgelagerten Inseln startet man in ein absolut einmalig schönes Panorama, überfliegt schroffe Gipfel, tiefe Canyons, versunkene Hafenanlagen, das einmalig blaue Meer und landet am Strand.  

 

Auf dem Weg nach Ölüdeniz fahre ich an Dalaman vorbei und am Horizont taucht ein schneebedeckter Gipfel aus dem Morgendunst, der Babadag. Da muss ich hin. Vor Fetiye geht es zurück in die Berge, aber Fetiye selber liegt wieder am Meer. Von hier aus geht es hoch - 350 Höhenmeter über eine Rampe mit konstant über 10% Steigung. Erstmalig mach ich bei so einem Anstieg Pause, nicht weil ich ein Photo machen will, sondern weil mir die Puste ausgeht und das Salz in den Augen brennt, ich aber die Hände nicht vom Lenker nehmen will, sonst verreisse ich und lande auf der, wie in der Türkei inzwischen leider üblich, 4 spurigen Bundesstraße mit dem vielfältigen Ausprägungen motorisierter Fortbewegung: rauchende Kleinsttransporter mit abenteuerlicher Schichtung diverser Lasten, rasende Taxis, moderne Lastzüge und Sattelschlepper und die notorische übermotorisierte Jugend, rauchend, telefonierend, brillenverspiegelt und ertaubt vom konstanten Gehupe und dem arabesken Schnulzen, die in Discothekenlautstärke aus dem BMW Sportcoupe klingen.

 

Aber irgendwann bin ich oben, hier umfängt einen das Gerippe einer Touristenwohnburg. Jetzt, kurz vor dem Besucheransturm werde die Fassaden von den Bars, Vergnügungsschuppen, Restaurants, Reisebüros Souvenirläden gerissen und durch noch schrillere Leuchtbildschirme ersetzt- noch ist aber niemand da und das ganze wirkt wie ein Jahrmarkt: Für eine kurze Zeit werden Fassaden aufgestellt, dahinter die ewig gleichen Attraktionen, dann wird der ganze Krempel eingewintert oder weitergezogen und im Frühjahr neu gestrichen. Wer verbringt hier Zeit? Wer will hier ein Bier trinken, einen Fisch essen oder – kein Witz: Riesenrad fahren? Ölüdeniz, der Strand unten ist auch eine elende Tourimeile – aber da hat man den sagenhaften Strand, den lykischen Höhenwanderweg, eine Bucht und das Meer, …. Aber da oben auf dem Sattel? Wer will hier seinen Urlaub verbringen?

 

Ich muss hier aber zum Glück nicht bleiben, sondern fahr den gestört steilen Abhang nach Ölüdeniz in Rekordgeschwindigkeit, die Straße ist breit, der Belag gut, die Kurven übersichtlich, nach einem letzten Steilstück läuft der Weg gerade bis runter zum Strand gerade aus – und dann lieg das Meer und die Bucht vor einem. Kein blödes Touri-Bötchen, keine Strandkörbe und Liegen. Blau und türkis und Sand und Kies und auf der langen sandigen Uferpromenade mit den wenigen offenen Cafes und Restaurants landen die Schirme. Erst klär ich die Transfers zum Startplatz, ein Minibus der die Tandem Piloten mit den meist chinesischen Passagieren auf den 2000 Meter hohen Start befördert nimmt mich am nächsten Tag für umgerechnet 3 Euro mit.  Das Hotel, in dem ich im Vorjahr mit Gülnaz lustige Tage über Weihnachten verbracht hatte bereitet mir einen eher kühlen Empfang – tatsächlich hab ich auf der ganzen Reise keinen so unfreundlichen Arsch erlebt wie an der Rezeption des sonst an sich ganz netten Symbola Hotels. Ein echter Vollidiot und zum Glück eine absolute Ausnahme. 3 Tage werde ich dableiben. Vom Fliegen gibt es einen Film, den ich irgendwann mal hochlade um den Beweis anzutreten, dass tatsächlich …. Aber das Hochladen von größeren Datenmengen braucht hier endlos. Das muss also warten und elegische Beschreibungen der beiden Starts und Flüge schenke ich mir auch. Klar ist das absolut phantastisch in so eine Kulisse hineinfliegen zu dürfen - … 2 mal am Mittwoch, dann dreht der Wind und es regnet Donnerstag und Freitag. 2 Tage lang ununterbrochen. Aus Kübeln - … Das ist schon auch ironisch. Aber ich hab mir Arbeit mitgenommen und schreibe an einem Grant für das Bienenprojekt, das ich seit einigen Jahren mit stiTOOLs und Intana betreibe, während der Regen aufs Dach prasselt und in den Kiefern rauscht und das Meer durch den Nebel nicht mehr zu sehen ist. Leider schieße ich am Freitag mit einer unachtsam adressierten mail den Grant und das Projekt und die Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern terminal ab – das allerdings werde ich erst ein paar Tage später ein einer hyperventilierenden Schreckminute realisieren, wenn ich nach ein paar Off-Line Tagen das erste Mal meine mails checken kann und die wenig vergnügliche Antwort meiner Kooperationspartner lesen muss. Die waren leider cc auf der mail, die ich - versehen mit wenig schmeichelhaften Kommentaren - an meinen Bruder und Frank abgeschickt hatte.

 

Während der Zeit in Ölüdeniz verbringe ich außerdem einen Abend mit einem sagenhaft sympathischen Nachtrezeptionisten, der mich in ein Gespräch verwickelt und in dessen Verlauf ich viel über seine Heimat Afghanistan lerne. Einen Nachmittag verbringe ich in Fetiye und schau mir die Stadt im Sintflut-Modus an. Ein Jahr zuvor war ich mit Gülnaz ebenfalls nassgeregnet genau da beim Fischessen.  In der Mitte des Marktes sind die Fischhändler, außen rum die Restaurants: Gemeinsam mit dem Koch sucht man sich den Fisch aus und bekommt ihn frisch gegrillt mit Beilagen und Vorspeisen auf den Teller. Alleine ist das aber weniger verlockend und durchweicht bis auf die Knochen erreiche ich spät abends das Hotel. Freitag: am Abend packe meine Taschen und mache mich am Samstagvormittag auf in Richtung Patara. Dort findet das Kapitel Gleitschirm sein unspektakuläres Ende da ich den Schirm und die Ausrüstung in einer Pansiyon (Flower Pansiyon, Tesekürler!)  abgeben kann – von dort wird der Schirm von meinen Eltern im Sommer eingesammelt und nach Hause verbracht. Ende nicht gerade einer Erfolgsgeschichte.

 

Nach Patara führt eine Winzstraße über einen der vielen Berge, die Lykien so schön und landschaftlich abwechslungsreich machen. Von meinem Strand aus geht es auf 1300 Meter hoch und insgesamt sind 1600 Höhenmeter zu bewältigen – da kann sich der Schirm noch ein letztes Mal schön schwer machen und mich in jeder Serpentine erinnern, wie wenig es mir leidtut, diesen Gegenstand meiner Ausrüstung endlich zurück lassen zu können.

 

Und dann geht’s los:

 

0 Meter: Am Strand entlang zur ersten Kehre – hier halten Touribusse. Randvoll mit Chinesen. Desinteressiert, zumindest aber ein Selfie geht immer: blöde Pose, Handtäschchen und Brille in Szene gesetzt, Schnute. Die Herren manchmal mit Drohne, meistens mit Zigarette, Blick aufs Handy und schnell zurück in den Bus. Letzter Blick auf diese sagenhafte Strand-Sichel, die erste Schirme spiralen mit quietschenden Passagieren überm Meer. Also: Augen gerade aus, über eine erste Steigung in die nächste Bucht – ebenfalls dem Tourismus geweiht – wieder auf Meereshöhe, aber dann geht’s hoch. Erst unter einem großen gelben Felsen in die erste Kehre, weiter oben sieht man die Serpentinen im Hang. Ich hätte mehr Wasser mitnehmen sollen. Das merke ich jetzt schon.

 

200 Meter: Es wird fast ein bisschen alpin: Kiefern und Kalkstein, der Asphalt wird ein Fleckenteppich, aber es ist schön durch diesen Wald zu radeln – auch wenn es elendigst steil ist.  Ich hatte auf diese Brunnen gehofft: Cesme heißen die und sind „Widmungen“ meist gläubiger Motivation, in Gedenken an einen Gestorbenen oder einfach nur um etwas Gutes zu tun. Nur hier hat keiner das Bedürfnis gehabt, sich in Form einer gefassten Quelle unsterblich zu machen.

 

400 Meter: Weit unten sieht man noch das Meer zwischen den Bäumen durchblitzen, die ersten Wolken schieben sich vor die Sonne. Ich hab die erste Anhöhe erreicht, jetzt geht es ein bisschen flacher auf die Berge zu, ein Auto kommt mir entgegen, alterschwach und Schweröl hustend. Das Fahrzeug hängt tief in den Federn und hat einen Kubikmeter Wasser geladen. Der Mann hält und verrät mir den Weg zur Quelle. Keinen 2km weiter. An einer Hütte, direkt unter der Straße.

 

600 Meter: Wasser getankt, erste Pause, hier oben bauen sie eifrig kleine Almen, die Laster fahren Schutt und Steine durch die Gegend, der Wald ist hier einer weiten Wiesenfläche gewichen, überall Bienen und Obstgärten. Die Hunde sind – meiner Bewaffnung spottend – lieb und schüchtern. Für was bitte schleppe ich ein Waffenarsenal von Hieb- und Schleuderkonstruktionen mit mir herum? Chemiespray? Zwille? Die Hunde sind mächtig wie Kälber aber verlassen mit eingezogenem Schwanz die Straße. Ich lehne pausierend an einem Sendemasten, schau zurück und sehe das erste Mal die Serpentinen zum Pass.

 

800 Meter: Baustelle  - ich muss nach links – ohne das Navi wäre ich an dem Abzweiger vorbei gefahren, jetzt wird die Straße echt miserabel. Es gibt so eine türkische Asphalt-Strategie, entsprechend der eine vernünftige Straßendecke alleine dadurch entsteht, dass man flüssigen Teer auf den Boden schüttet und dann groben Kies darüber streut. Die Autos und Laster fahren den scharfkantigen Kies auf dem Teer fest und voila: Top asphaltierter Weg. Leider ist das für die Autoreifen so etwas wie die Reibe für Parmesan und zum Fahrradfahren einfach sauanstrengend. Außerdem hält der Belag vielleicht einen Winter, bevor sich der Kies wieder aus dem Untergrund löst. Seit mehreren Kilometern werben selbstgemalte Schilder für das Limon-Cafe: Tee und Ayran, Gözleme und Wasser. Alles will ich haben. Hier muss ich ganz in der Nähe sein, noch 60 Meter behaupten die Pfeile und Schilder und deuten dazu leider in jede Richtung. Ich fahre jeden Pfad mindestens 500 Meter ab. Quellen und Wassergräben, der ganze Hang schwimmt, überall blüht es; alleine das Limon Cafe bleibt Hoffnung und Illusion. Von hier ab geht es auf den letzten steilen Streckenabschnitt.

 

1000 Meter: Ich hab nochmal Pause gemacht und wollte Fotos machen: Es sieht super dramatisch aus mit den Wolken, die vor mir kondensieren.  Aber jedesmal, wenn die Wolken einen Bildausschnitt freigeben, sind es nur ein paar Sekunden – drück ich auf den Auslöser sehe ich eine Nebelwand. Und es wird kalt.

 

1200 Meter: Mitten in der Suppe, ich hab mich die längsten Serpentinen meines Lebens raufgeschunden, jetzt stehe ich an der letzten Kehre, irgendwo oben im Nebel ist der Pass hinter einem kleinen Sattel. Aus den Wolken tauchen selten ein paar Autos auf und verschwinden. Zum Glück reißt es dann doch noch kurz auf und so kann ich den Hang runter auf die Kurven unter mir herunter schauen. Ziemlich eindrucksvoll, finde ich.

 

Pass: Eher uneindrucksvoll. Erst ging es nochmal kurz runter, dann kurz und heftig rauf. Oben ist nichtmal ein kleines Schild, mit der Höhenangabe, .. aber das weiß ich selber. 1280 Meter. Erinnerungsfoto von mir und meinem Troll-Rad. Von hier aus geht es an sich nur noch bergab. Im Nebel mit angezogenen Bremsen - die Straße ist ein Witz und hier wenns mich schmeißt ist schlecht. Wer da über die Böschung fliegt, den findet keiner. Erst als ich unter die Wolkenbasis komme öffnen sich immer wieder großartige Panoramabilder, steile Hänge, Wolkenflusen, Felsen und weit unten Buchten und Meer in dem sich die Sonne spiegelt. Die Straße bleibt abenteuerlich, aber langsam wird es wärmer, die Obstbäume blühen wieder, in den Ortschaften flattern die Hühner über den Weg, die Wiesen sind grün, die Hänge voller Olivenbäume.

 

Bis nach Patara zieht es sich dann doch noch und auf dem Weg sehe ich mir pflichtschuldig noch eine weitere Säulen Sammlung an – Letoon. Als wenn ich nicht schon genug aller Steine gesehen und aus jeder denkbaren Perspektive fotografiert hätte. Am schönsten finde ich die Schafe und Ziegen, die sich hier durch die sorgfältig aufgereihten Bruchstücke der griechischen Bauten grasen. Ein veralgter Tümpel hat sich neben den Resten der obligatorischen Agora gebildet. Schildkröten sonnen sich auf den umgefallenen Säulen und lassen sich ins Wasser fallen, sobald man sich nähert.

 

Erst um 5 bin ich endlich an der Flower Pansiyon und muss jetzt schnell noch an den Strand. Der ist berühmt wegen der Caretta Schildkröten, aber auch weil er sagenhaft schön und riesig lang ist. Hier ist mein Mira Kind mit 2 Jahren und kleinen Füßen durch den Sand gelaufen und ich hab so schöne Erinnerungen an den sonnigen windigen Tag vor fast 20 Jahren. Auch hier ist der Weg zum Strand mit vielen alten Baudenkmälern gesäumt, die verstreut in dem weitläufigen Delta liegen. Im Abendlicht ist das sehr hübsch aber eine Besichtigung verkneife ich mir. Ein Brettersteg führt durch geschützte, gleichwohl Plastik-verzierte Dünen mit diverser Botanik und endet auf dem Strand, der sich über ein paar Kilometer erstreckt.

 

Immer wenn ich auf der Strecke unerwartet Radreisende entdecke, die sich entweder wie Lasten-Kamele durch den Verkehr schieben, oder deren Räder Taschen-behängt und aufgepackelt am Straßenrand parken brauche ich eine kurzen Moment um zu realisieren, dass hier jemand das gleiche macht wie ich. Und jedes Mal freue ich mich. Jedes Mal gibt es ein paar wertvolle Informationen und ich freue mich besonders, wenn ich auch schon was sinnvolles beitragen kann. Bislang hat es sich nicht oft ergeben: Ein Amerikaner kam mir in Griechenland entgegen und wollte nach Albanien. Ein japanisches Pärchen mit inzwischen 13 Jahren Dauerradreiseerfahrung  habe ich zwischen Patras und Korinth getroffen. 10 km sind wir zusammen gefahren, dann habe ich mich abgesetzt. In dem Tempo wäre ich nicht nach Athen gekommen. Schade, aber nicht nur die Richtung entscheidet, sondern auch die Radreisegeschwindigkeit. Auf dem Weg nach Fetiye traf ich einen Bulgaren, der mir erzählte am Tag bis zu 300km zurückzulegen – allerdings traf ich ihn Tee trinkend am Straßenrand und danach nicht mehr.  Hier am Strand von Patara stehen an einen Baum gelehnt 2 sehr eindeutige Reiseräder und ich freu mich so unerwartet auf Kollegen zu stoßen. Sarah aus UK und Pedro aus Portugal, seit 7 Monaten unterwegs – auf verschlungenen Wegen haben sie einigermaßen lange gebraucht um es in die Türkei zu schaffen, 7000 km weit sind sie unterwegs und haben viel im Balkan gesehen. Sie werden die Nacht am Strand verbringen, aber: good news: am nächsten Tag, nein an sich die nächsten Monate fahren die beiden mit einem ähnlichen Ziel (Seidenstraße, China, dann Vietnam) auf der selben Route: Nach Antalya, dann Kappadozien, an die Schwarzmeerküste und über Georgien und Armenien in den Iran und durch Zentralasien bis China. Für den nächsten Morgen verabreden wir uns in der Flower Pansiyon um gemeinsam die nächste Etappe nach Kekova zu fahren.

 

Leider kommen wir nicht ganz so weit und das gemeinsam Radeln beschränkt sich auf 40km und endet auf dem Marktplatz in Kas, einer kleinen und hübschen Stadt. Bis dahin frühstücken wir mehrfach, weil Pedro kontinuierlichen Zustrom von Kalorien zum Fahren braucht und finden eine Bucht mit steilen Felsen, Wasser wie Glas und kleinem Sandstrand, einem eisigen Bach aus den Bergen. Da baden wir … und so vergeht die Zeit und in Kas ist es schon 2 Uhr – vor uns liegen 700 Höhenmeter vertikal und 40km horizontal und in den Bergen grummeln die Gewitterwolken. So sitzen wir am Marktplatz in Kas und überlegen was wir tun.

 

 

 

 

 

Auf der Bundesstraße nach Fetiye - Straßenfund: Frage an die Leserschaft: Was für einen Schmetterling hat es da erwischt? Tatsächlich war der noch am Leben aber flugunfähig, ich hab ihm einen schönen Platz zwischen Blättern und Blüten gesucht.

Landeplatz und Strand, ein zarter Sprühregen geht auf Fetiye hernieder und der Markt (fisch, Gemüse, Käse) wird geflutet

der Weg rauf

.... und runter. In Letoon interessieren mich die Viecher mehr als die Steine.

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Kommentare: 5
  • #1

    Helmut Lao Ha (Freitag, 12 April 2019 21:24)

    Über die Frösche von Letoon gibt es so eine altgriechische Sage, ich muss mal suchen.
    In der Berg - Gegend nach Ölüdeniz haben wir mal Öko - und Eso - (Esoterik wir nicht) Urlaub gemacht, bei Faralya, bist Du da vorbei? Wohl eher nicht, denn von Faralya aus gehts weiter bis zu einer Schlucht, wo man zu Fuß runter und dann nicht mehr weiter kann.
    Und in der schönen Bucht vor Kas habn wir auch gebadet.... so viele schöne E!rinnerungen!

  • #2

    Hans (Samstag, 13 April 2019 08:53)

    Hallo Stefan,
    Hab schon ewig den nächsten Blog herbeigewünscht; danke dir.
    Du hast ein Wiener Nachtpfauenauge gerettet - ich denke aber, dass der weniger flugunfähig als flugunwillig war (weil, dem Internetz sei Dank, ich hier auf ein tagsüber nicht fliegendes Weibchen tippe). Wünsch mir im Sinne des Falters, dass ich Recht hab.

  • #3

    stefan (Samstag, 13 April 2019 17:44)

    Ich befürchte das Wiene Nachtpfauenauge hat einen Wirkungstreffer von einem Fahrzeug abbekommen. Leider gab es kleine Austritte von Körperflüssigkeit und amorphe Maße im Bereich der hinteren Abdominalsegmente. Das Wiener Nachtpfauenenauge hat sein Habitat auch nicht auf dem Seitenstreifen von 4-spurigen Bundesstraßen. Insofern war das eher ein Betten zur letzten Ruhe als Rettung. Danke aber auf alle Fälle für die fachkundige Bestimmung und den Kommentar; Hans

  • #4

    Max (Samstag, 13 April 2019 21:23)

    Wollte auch auf nachtpfauenauge tippen, aber der Hans war wieder schneller ... großer Rettenstein :-)

  • #5

    Volker (Sonntag, 14 April 2019 22:07)

    Bea hat so einen in ihrer Insektensammlung. Den Namen hätte ich aber nicht gewusst ;-)